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Siegen Logistikbranche: Flaschenhals für die Wirtschaft

Logistikbranche fehlen Fachkräfte

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von Regiomanager 01.07.2018
Logistikunternehmen sehen sich zunehmend mit Schwierigkeiten und Herausforderungen konfrontiert

„Unser industriestarker Wirtschaftsraum ist auf ein leistungsfähiges Transportgewerbe und funktionstüchtige Verkehrswege angewiesen. Die Güter, die hier gefertigt werden, müssen über die Straße oder die Schiene bewegt werden“, betont Klaus Gräbener. Der IHK-Hauptgeschäftsführer macht auf die Schwierigkeiten der Logistikunternehmen aufmerksam: „Vor allem Fachkräfte fehlen. Bürokratische Vorgaben erschweren die Abläufe zusätzlich. Ändert sich hier nichts, wird die Logistikbranche zur Wachstumsbremse und damit zum Flaschenhals für die gesamte Wirtschaft!“ Nach Angaben des Verbandes Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen (VVWL) fehlen circa 10.000 Kraftfahrer im Jahr. In der Transport- und Logistikbranche konnten 40 Prozent der Lehrstellen nicht besetzt werden. Beim Beruf „Kauffrau/Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistungen“ gehen die regionalen Ausbildungszahlen von 96 auf 83 zurück.
Die Unternehmen lassen sich bereits einiges einfallen, um aktiv Bewerber zu finden und zu überzeugen – z.B. durch attraktive Arbeitszeiten, möglichst nicht am Wochenende, das Halten auf bewachten Parkplätzen, für die das Unternehmen die Kosten übernimmt, die Fahrt in einem festen, modernen Fahrzeug, das sich die Fahrer selbst aussuchen, sowie gute Löhne und die Zahlung von Spesen. Auf Kritik stößt insbesondere die politisch gezielt beförderte Akademisierung der Gesellschaft. „Die Vorzüge der dualen Ausbildung müssen in den Schulen, auch den Gymnasien, besser vermittelt und in der Berufsorientierung stärker berücksichtigt werden“, stellt IHK-Geschäftsführer Hans-Peter Langer fest.
Ebenso macht die Bürokratie den Betrieben in der Branche besonders zu schaffen und erschwert beispielsweise einen flexiblen Personaleinsatz. Nach Meinung der Logistiker könnten die Vorgaben zum Datenschutz, zur Ladungssicherung und zu den Dokumentationspflichten deutlich praxisnäher sein. Was alle befragten Logistikunternehmen vereint, ist die klare Erwartung, dass mehr in die Infrastruktur der Region und bundesweit investiert wird.

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