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Eisenbau Krämer: „Aus Eisen etwas machen …“

Eisenbau Krämer GmbH (EBK) – ein Traditionsunternehmen wird zum Weltmarktführer in der Herstellung von längsnahtgeschweißten Spezial-Großrohren aus Stahl.

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Eisenbau Krämer

05.04.2019 Anzeige

„Aus Eisen etwas machen …“, so lautet eine handschriftliche Notiz im Tagebuch von Karl Krämer aus dem Jahr 1921, dem Gründungsjahr des Unternehmens Eisenbau Krämer. Sie beschreibt das, was in dem sowohl kaufmännischen als auch musisch begabten Menschen vorging. Seine Intuition sagte ihm, dass in dem bedeutenden Strukturwandel, der im Siegerland von der erzeugenden hin zu einer verarbeitenden Eisen- und Stahlindustrie vor sich ging, die Chance für den unternehmerischen Erfolg zu suchen sei. „Aus Eisen etwas machen …“ Die Gründung vor fast 100 Jahren erfolgte in einer schweren Zeit. Der Zusammenbruch der Monarchie nach dem Ersten Weltkrieg und die Entstehung einer Republik bedeuteten für die Wirtschaft vielfache Umstellungs- und Anpassungsprobleme. Das konnte Karl Krämer aber nicht entmutigen. Er war ein echter Siegerländer Unternehmer. „Die Zukunft des Siegerlandes kann nur in der möglichst weitgehenden Verarbeitung der hier erzeugten Rohmaterialien zu Fertigfabrikaten und dies nur in Fabrikaten möglichst hoher Qualität bestehen.“ Das junge Unternehmen fertigte Blechwaren und Eisenkonstruktionen, führte Kesselschmiedearbeiten aus und handelte mit gleichartigen Artikeln. Geschweißte Stahlrohre waren von Anfang an im Programm. Karl Krämer erkannte frühzeitig den Wandel der traditionellen Abnehmerkreise hin zur chemischen Industrie mit ihrem verstärkten Bedarf an Apparaten, Eisenkonstruktionen und vor allem an Rohrleitungen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lautete die Devise „Raus aus dem Chaos“. Die entscheidenden wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Nachkriegszeit – Währungsreform, Einführung der Sozialen Marktwirtschaft und Marshallplan – halfen der deutschen Wirtschaft wieder auf die Beine. Das galt auch für Eisenbau Krämer. Auf einem kurz vor dem Krieg erworbenen Wiesengelände an der Grenze zwischen Kredenbach und Dahlbruch entsteht 1956/57 die bis heute dort ansässige Hauptverwaltung.

Neue Herausforderungen

Bis zum Jahr 1963 entstanden vier moderne Fertigungsanlagen, in denen längsnahtgeschweißte Stahlrohre mit einer Länge von bis zu acht Metern, Außendurchmessern von 400 bis 1220 Millimetern und einer Wanddicke von 19 bis 60 Millimetern gefertigt werden.
Bis zu seinem Tod 1967 war Karl Krämer der Spiritus Rector des Unternehmens. Sein Sohn Hans-Martin setzt das Lebenswerk seines Vaters konsequent fort. Er richtet ein Konstruktionsbüro für werksspezifisch konzipierte Fertigungsanlagen ein. Durch die Anschaffung einer acht Meter langen Rohrleitungsstraße macht er Eisenbau Krämer zu einem flexiblen Anbieter auf dem Markt. 1969 stirbt Hans-Martin Krämer bei einem Flugzeugabsturz. Sein früher Tod hinterlässt eine große Lücke und stellt das Unternehmen vor neue Herausforderungen. Sein Schwager Heinz Czwalinna nimmt die Geschicke des Unternehmens gemeinsam mit tüchtigen Mitarbeitern in die Hand. Während seiner Zeit in der Unternehmensführung wird das Werk in Recklinghausen erworben, womit eine Erweiterung der Produktpalette ermöglicht werden konnte. Auch Krämers Witwe Evamaria kümmert sich seit dem Tod ihres Mannes als Bevollmächtigte um die Entwicklung des Unternehmens und vertritt die Interessen der Gesellschaftsgruppe Krämer mit regem Engagement. Nach dem Ausscheiden von Heinz Czwallinna aus dem aktiven Geschäft wurde ein Beirat berufen, in dem die Gesellschafterbevollmächtigten bis heute vertreten sind. Dipl.-Kfm., Dipl.-Ing. Rainer Seelbach, Schwiegersohn der Czwalinna-Familie, war bis 2014 Geschäftsführer des Unternehmens und wurde danach als Vorsitzender des Beirates berufen.

Überzeugende Ergebnisse

Die Geschicke des Unternehmens werden seit 2014 durch Dr. Boris Wernig, kaufmännischer Geschäftsführer, und seit 2017 durch Dr. Scott McCann, technischer Geschäftsführer, geleitet. Große Investitionen waren in den 80er und 90er Jahren erforderlich, um EBK als zuverlässigen Partner auf internationaler Ebene zu etablieren. Die Entwicklung bei Offshore- und Konstruktionsrohren führte zu höheren Beanspruchungen und damit zu größeren Wanddicken bei relativ kleinen Durchmessern. Aufgaben, die mit einer herkömmlichen Warmeinformung nicht mehr zu schaffen waren. Die Lösung des Kaltverarbeitungsprozesses wurde in zwei Stufen bewältigt.
1987 wurde die erste von EBK-Ingenieuren modifizierte Einformpresse installiert. Der entscheidende Schritt in der Verformungstechnik – vom Warmwalzen zum Kaltpressen – war getan. Die Ergebnisse waren so überzeugend, dass 1992 die Entscheidung getroffen wurde, in eine 6200 to. Biegepresse (JCO Press) zu investieren, die den gesamten Durchmesserbereich von 400 bis 1500 Millimetern, Wanddicken bis 77 Millimeter und Rohrlängen bis 13.500 Millimeter abdeckt. Beim JCO-Prozess werden die Blechkanten zunächst durch Crimpen oder ein anderes Umformverfahren geformt. Anschließend wird es durch schrittweises Pressen eines Teils des Umfangs mit einer Stange in eine kreisförmige Form gebogen. Nach dem Schweißen der Schweißnaht wird das Rohr durch erneute Dehnung fertiggestellt. Als erstes Unternehmen in Deutschland erhält Eisenbau Krämer die Zertifizierung für längsnahtgeschweißte Stahlrohre nach ISO 9001.

Innovation neuer Produkte

Bis heute steht EBK für Qualität und Zuverlässigkeit, wenn es um längsnahtgeschweißte Spezial-Großrohre aus Stahl geht. Dies hat das Unternehmen zu einem renommierten globalen Lieferanten für die Öl-, Gas- und Energie-Industrie, Offshore- und Onshore-Konstruktionen sowie Spezialrohre für den Maschinenbau gemacht. Mit einer Gesamtkapazität von 100.000 Tonnen pro Jahr an drei Produktionsstandorten in Deutschland auf einer Fläche von insgesamt 180.000 Quadratmetern Firmengelände und durch eine breite Produktpalette ist es EBK möglich, den individuellen Wünschen seiner Kunden gerecht zu werden. Neben der Fertigung nach allgemeingültigen Standards hat sich EBK in den letzten Jahren mehr und mehr auf die Innovation neuer Produkte und eine Optimierung der Prozesse spezialisiert. Forschung und Entwicklung stehen heute ebenso im Vordergrund wie Know-how und modernste Produktionsanlagen.

Neuausrichtung

Aktuell beschäftigt sich EBK schwerpunktmäßig mit der Neuausrichtung und Optimierung der Produktion durch die Einführung von Lean Management und Neuanschaffungen von Produktionsanlagen im Stammwerk Kreuztal-Kredenbach. Der strategische Ansatz und die Transformation der Unternehmensziele in die einzelnen Abteilungen und auf die einzelnen Mitarbeiter/-innen sind hierbei von übergeordnetem Interesse.
„Aus Eisen etwas machen …“ Wer hätte gedacht, dass der bescheidene Gedanke unseres Firmengründers von vor fast 100 Jahren EBK zu einem Weltmarktführer machen würde, der seinen Wurzeln im südwestfälischen Siegerland aber trotz allem Erfolg stets treu geblieben ist?

Eisenbau Krämer

Karl-Krämer-Str. 12
57223 Kreuztal

02732 5880

02732 588102

Ein Porträt des Unternehmens und weitere Informationen zu Eisenbau Krämer finden Sie HIER

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