Produktion

Industriegebiet Ennest: Bedeutendste Gewerbefläche in Attendorn

„Ennest“ punktet mit 50 Hektar Fläche, Branchenmix und über 3.000 Arbeitsplätzen: Produzierendes Gewerbe hat Wirtschaftsleben der Stadt geprägt.

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von Regiomanager 10.01.2019
Das Industriegebiet „Ennest“ ist mit nahezu 50 Hektar Größe und über 3.000 Arbeitsplätzen die bedeutendste Gewerbefläche der Stadt Attendorn | Reinhold Häken

Das „Industriegebiet Ennest“ ist so etwas wie die „Mutter der Gewerbeflächen“ in Attendorn. Nicht dass es zuvor keine Bereiche für Industrie und Gewerbe in der Stadt gegeben hätte. Als aber in den 70er-Jahren Gewerbeflächen in der Kernstadt und im Biggetalbereich knapp wurden, suchte die Stadt nach geeigneten Quartieren. In zwei Ausbaustufen wurden nach 1983 und 1998 mit den Industriegebieten „Ennest“ und „Askay“ insgesamt 80 Hektar neue Gewerbe- und Industrieflächen erschlossen, die vor etwa zehn Jahren vollständig vermarktet werden konnten.

Erweiterungsflächen in der Nachbarschaft

Das Industriegebiet „Ennest“ im einst beschaulichen Örtchen gleichen Namens gelegen, ist mit nahezu 50 Hektar Größe und über 3.000 Arbeitsplätzen die bedeutendste Gewerbefläche der Stadt. Als Erweiterungsfläche dient das Industriegebiet „Askay“. Darüber hinaus wurden in räumlicher Nähe die Industriegebiete „Auf dem Schilde I und II“ realisiert. Da nahezu alle Gewerbegebietsflächen besiedelt sind, aber ein weiterer Bedarf von 40 Hektar prognostiziert ist, verfolgt die Stadt die Erschließung neuer Gewerbeflächen. Vorgesehen ist dafür die 34 Hektar große Fläche „Fernholte/Eckenbachtal“ bei Neu-Listernohl.

Einer der stärksten Wirtschaftsstandorte Südwestfalens

Attendorn ist einer der stärksten Wirtschaftsstandorte in Südwestfalen. Geprägt wird der Industriestandort durch eine Vielzahl kleiner und mittlerer Unternehmen mit innovativen Techniken und Produkten. Attendorn verdankt die Zeit seiner Blüte überraschenderweise aber einer anderen Betätigung, nämlich den Woll- und Leinewebern. Als Mitglied der Hanse nutzten die heimischen Kaufleute ihre Kontakte und exportierten Attendorner Leinwand. Dann wurden die handwerklichen Produkte der Zünfte von industriellen Erzeugnissen der Hütten-, Hammer- und Walzwerke abgelöst: Noch heute verdeutlicht die Wirtschaftsstruktur der Stadt, dass das produzierende Gewerbe das Wirtschaftsleben der Stadt geprägt hat. Die Eisen, Blech und Metall verarbeitende Industrie, hervorgegangen aus der neuzeitlichen Erzgewinnung und -verhüttung im Biggegebiet, nimmt die bedeutendste Stellung ein.

„Profil ist industriebestimmt“

Insbesondere Automobilzulieferer, Armaturenhersteller und der Heizungsbau sind heute prägend. Von Bedeutung sind außerdem der Maschinenbau, Betriebe der Stahlverformung, Schmieden, Pressen, Ziehereien, Metallgießereien und Kunststoffverarbeiter, die das ökonomische Rückgrat dieses Mittelzentrums bilden. Auch die Branche Oberflächentechnik ist in Attendorn stark vertreten. Aus einigen einst als Handwerksbetriebe geführten Gelbgießereien entwickelten sich Armaturenfabriken, die heute dazu beitragen, dass die Armaturenindustrie einer der wichtigsten und bekanntesten Wirtschaftszweige der Stadt ist.
Innerhalb des Kreises Olpe ist Attendorn mit gut 12.000 Beschäftigten der bedeutendste Arbeitsplatzstandort, mehr als zwei Drittel der Arbeitsplätze entfallen auf die mittelständische Industrie. „Das wirtschaftliche Profil des Kreises Olpe und das der Stadt Attendorn ist wie das keines anderen Kreises in Nordrhein-Westfalen industriebestimmt. Mehr als jeder zweite sozialversicherungspflichtig Beschäftigte findet in einem Industrie- oder Baubetrieb seinen Arbeitsplatz“, beschreibt es die IHK Siegen. Neben der Industriestärke falle der ausgeprägte Charakter kleiner und mittelständischer Betriebe ins Auge, die darüber hinaus weitgehend inhabergeführt seien. Industriestark, mittelständisch, eigentümergeführt, das ist auch die Basis für den wirtschaftlichen Erfolg der Region. Nicht spektakulär, aber stetig sei das Wirtschaftswachstum einzuordnen und in Kombination mit günstigen Arbeitslosenzahlen und hohem Steuereinkommen deutlich als Erfolg zu werten.
Reinhold Häken | redaktion@regiomanager.deReinhold Häken
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