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Raus aus der Krise, zurück zu alter Stärke und hin zu einer modernen Spezialklinik.

Dirk Burghaus, Vorstand der Sportklinik Hellersen, im Interview zu einem erfolgreichen Turnaround und seiner Vertragsverlängerung.

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Sportklinik Hellersen

16.09.2021 Anzeige

Wenn Dirk Burghaus auf die vergangenen Jahre zurückblickt, dann blickt er auf turbulente Zeiten in der Spezialklinik in Lüdenscheid. Mehrere Wechsel bei Vorstand und Präsidium, Millionenverluste und Gerüchte um den Verkauf gingen durch die Medien. 2016 wurde Dirk Burghaus dann mit seiner Unternehmensberatung, RBSR GmbH und Co. KG – Kanzlei für Wirtschaftsberatung, mit der Sanierung beauftragt. 2017 übernahm er den Vorstandsposten. Seitdem hat sich in der Spezialklinik viel verändert und sie ist heute wieder auf Erfolgskurs.
In unserem Interview berichtet der 46-Jährige, wie er den erfolgreichen Turnaround umgesetzt hat und was für die Zukunft geplant ist.


SWM: Herr Burghaus, Sie sind nun seit ziemlich genau fünf Jahren in der Sportklinik Hellersen tätig – erst als Sanierungsberater und seit Mai 2017 als Vorstand. Die Lage schien ziemlich dramatisch, als Sie Ihr Amt antraten. Wie sah es damals aus?

Dirk Burghaus: Es war damals tatsächlich nicht einfach. Seit Jahren wurden negative Jahresergebnisse erwirtschaftet. Das hing nicht zuletzt auch damit zusammen, dass dringend notwendige Entscheidungen in der Vergangenheit nicht getroffen wurden. Dies betraf sowohl den medizinischen sowie den technisch-organisatorischen Bereich. Es musste erst einmal von Grund auf neu strukturiert werden.


SWM: Wie haben Sie es geschafft, wieder Ruhe in den Klinikalltag zu bekommen?



Dirk Burghaus: Im Gesundheitswesen ist es häufig so, dass auf behördenähnliche Strukturen unternehmerisches Denken angewandt werden muss. Hierzu war zunächst viel Organisations- und Überzeugungsarbeit zu leisten. Dem habe ich mich angenommen und Verantwortlichkeiten neu zugeteilt und eingefordert. Das war dringend notwendig. Wir haben Dinge angefasst und geändert – Schritt für Schritt. Ob den digitalen Wandel betreffend, die medizinische Fokussierung und Ausrichtung, effizientere Arbeitsabläufe oder Optimierungen für den Patienten – wir haben uns weiterentwickelt und nun sind wir wieder auf einem guten Weg.


SWM: Digitalisierung ist ein Begriff, an dem in der heutigen Zeit nicht mehr vorbeizukommen ist.
Was bedeutet das für Sie im Krankenhaus?


Dirk Burghaus: Die Digitalisierung ist für Krankenhäuser der Zukunft überlebenswichtig. Diese Überzeugung war und ist noch nicht bei allen Akteuren im Gesundheitswesen angekommen. Vor fünf Jahren, mit Beginn meiner Tätigkeit, haben wir direkt eine große Digitalisierungsoffensive mit einem 5-Jahres-Horizont gestartet. Heute können wir positiv auf die Ergebnisse blicken und haben einen für den Krankenhausmarkt überdurchschnittlichen Digitalisierungsgrad erreicht. Hier hören wir allerdings nicht auf, sondern entwickeln uns permanent weiter.
Mit der digitalen Patientenakte und vielen weiteren Neuerungen und Innovationen sind wir dem papierlosen Krankenhaus große Schritte näher gekommen. Wir haben neben unserer Patienten-App, die den Patienten und Besuchern als Begleiter vor und während seines Aufenthalts dient, eine interne Mitarbeiter-App als zentrale Plattform zur hierarchieübergreifenden Kommunikation implementiert. Uns ist es sehr wichtig, Informationen in Echtzeit an die Stellen im Unternehmen zu kommunizieren, wo sie benötigt werden. Gerade während der Corona-Pandemie, wo sich stündlich Gegebenheiten und Voraussetzungen geändert haben, hat sich noch mal besonders gezeigt, wie wertvoll schnelle, moderne Kommunikation und Digitalisierung sind.


SWM: Das ist die interne Betrachtung. Was heißt das denn für den Patienten?

Dirk Burghaus: Den Patienten kommt die interne Digitalisierung direkt spürbar zugute, indem sich Arbeitsabläufe und die Organisation effizienter, straffer und schneller gestalten. Darüber hinaus setzen wir in der externen Kommunikation unseren Weg der Digitalisierung konsequent fort. Online-Sprechstunde und Online-Vorträge sind heute in der modernen Patientenkommunikation angekommen. Und auch Social Media nimmt als Informations- und Kommunikationsplattform immer weiter zu. WhatsApp ist das Kommunikationsmedium schlechthin. Wir werden daher nun auch diesen Kanal für Patienten und Interessierte öffnen. Der Patient soll – selbstverständlich unter Berücksichtigung aller datenschutzrechtlichen Vorschriften – den Kommunikationskanal wählen, mit dem er sich wohlfühlt. Und gerade dieser Abbau von Kommunikationshürden trägt aktiv zur Gesundheitsvorsorge bei, da der Patient bei gesundheitlichen Herausforderungen früher und zielgerichteter Kontakt zum behandelnden Mediziner aufnehmen kann. Auf der anderen Seite schont dies die Ressourcen der Spezialisten, da z.B. nicht unbedingt nötige Vorstellungen in der Sprechstunde reduziert werden.
Die größte Herausforderung in diesem Zusammenhang ist, die permanent weitersteigende Informations- und Kommunikationsflut beherrschbar zu machen. Hierzu entwickeln und implementieren wir gerade ein System, das es uns ermöglicht, die unterschiedlichen Kommunikationskanäle zu bündeln und Informationen dort bereitzustellen und abzurufen, wo sie zu dem Zeitpunkt benötigt werden.
Zudem werden wir noch in diesem Jahr unsere Website modernisieren – natürlich werden wir auch hier auf die neuste Technologie, wie z.B. Chat- oder Videobots setzen, die dem Patienten schnell die gewünschte Information liefern.


SWM: Was hat sich in den vergangenen Jahren noch verändert?


Dirk Burghaus: Durch die Etablierung neuer Fachdisziplinen konnten wir unser Alleinstellungsmerkmal weiter ausbauen und unsere Spezialisierung noch weiter erhöhen. So sind z.B. in den letzten drei Jahren die Plastische und Ästhetische Chirurgie, die Spezielle Schmerzmedizin sowie die Spezielle Wirbelsäulenchirurgie hinzugekommen. Zudem konnten wir das Leistungsspektrum bei bereits bestehenden Fachbereichen erweitern. Es ist uns gelungen, Top-Spezialisten an unser Haus zu binden, sodass wir heute für alle medizinischen Themen rund um den Bewegungsapparat, bei allen Schmerzsymptomatiken sowie im Bereich der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie Medizin auf Spitzenniveau anbieten können.


SWM: Die Sportklinik ist also wieder
auf Erfolgskurs?


Dirk Burghaus: Ich denke, das kann man so sagen. Neben der betriebswirtschaftlichen Betrachtung bestätigen das positive Feedback aller Stakeholder sowie die Entwicklung der Patientenzahlen, dass sich die Entscheidungen der letzten Jahre positiv ausgezahlt haben.


SWM: Die Corona-Krise hat es sicherlich nicht einfacher gemacht. Wie war das trotzdem alles während der Corona-Pandemie möglich?


Dirk Burghaus: Man muss in der Krise investieren, um gestärkt aus ihr hervorzugehen. Wir stellen jetzt die Weichen für die Zukunft und haben während der Corona-Pandemie die Geschwindigkeit und Intensität der Weiterentwicklung noch einmal erhöht.


SWM: Herr Burghaus, alle sprechen von einem dringend erforderlichen Strukturwandel im Krankenhausbereich. Wie gehen Sie mit dieser Herausforderung um?


Dirk Burghaus: Strukturwandel ist ein großes Wort. Es wird seit vielen Jahren mehr oder weniger öffentlich über die neue Gestaltung des Krankenhausmarktes gesprochen. Dabei werden auch immer wieder Krankenhausschließungen als nötige Maßnahme ins Feld geführt. Parallel dazu sollen die stationären Aufenthalte zugunsten einer ambulanten Versorgung sukzessive reduziert werden, um die Kosten im Gesundheitswesen zu senken.
Unabhängig von den Details zukünftiger Reformen ist auf jeden Fall schon jetzt ableitbar, welche Krankenhäuser bzw. Versorgungsstrukturen in Zukunft die besten Chancen haben werden.
Eine sehr gute sektorenübergreifende Verknüpfung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung in Verbindung mit hoch spezialisierter Medizin wird für Spezialkliniken wie uns ein Schlüssel zum Erfolg sein. Wir haben diese Strukturen bereits seit Längerem bei uns geschaffen und optimieren diese ständig, sodass wir gut für die Zukunft aufgestellt sind.


SWM: Geben Sie uns noch einen Ausblick in die Zukunft. Wie sehen die weiteren Pläne für die Sportklinik Hellersen aus?

Dirk Burghaus: Ein wichtiger Punkt in unserer Zukunftsstrategie ist es, den begonnenen Weg weiter fortzusetzen und immer weiter nach Verbesserung zu streben.
Dies betrifft neben der sukzessiven Modernisierung unserer Klinik z.B. auch die Fertigstellung unserer fünf hochmodernen OP-Säle.
Das macht uns über unsere medizinische Kompetenz hinaus zu einem noch besseren Ansprechpartner für unsere Patienten. Unsere hoch spezialisierte Klinik ist in der Region einmalig und diesen überregional hervorragenden Ruf als Kompetenzzentrum für Mediziner und Patienten werden wir in den nächsten Jahren noch weiter ausbauen.

SWM: Das klingt gut. Und wie sehen Ihre persönlichen Pläne aus?


Dirk Burghaus: Gerade nach den turbulenten letzten Jahren und der enormen Herausforderung in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie liegen mir Kontinuität und Planungssicherheit für Patienten, aber insbesondere auch für unsere Mitarbeiter und Partner sehr am Herzen. Deshalb stand es für mich auch außer Frage, den Vertrag als Vorstand um weitere fünf Jahre zu verlängern. Ich freue mich auf die Herausforderungen der Zukunft – und die werden im Gesundheitswesen mit Sicherheit in den nächsten Jahren nicht weniger.

Sportklinik Hellersen

Paulmannshöher Straße 17
58515 Lüdenscheid

02351 945-0

02351 945-2364

Ein Porträt des Unternehmens und weitere Informationen zu Sportklinik Hellersen finden Sie HIER

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Fotostrecke

Dirk Burghaus im Gespräch mit Dr. Joachim Hagenah, Chefarzt der Endoprothetik an der Sportklinik Hellersen

Dirk Burghaus, Turnaround-Manager aus Olpe und Vorstand der Sportklinik Hellersen in Lüdenscheid

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